Russland und Armenien: Eine verhängnisvolle Abhängigkeit

Als Ende September 2020 Aserbaidschan einen Angriff auf Berg-Karabach begann, mussten die Armenier:innen nach 44 Tagen einem zwischen Putin, Aliyew und Erdoğan ausgehandelten Waffenstillstandsabkommen einwilligen. Gegen die übermächtige, massiv von der Türkei unterstütze, aserbaidschanische Armee hatten sie keine Chance. Russland wird zwar in den westlichen Medien stets als „Schutzmacht“ der … Weiterlesen …

Abchasia

Der Karabach-Krieg und das Ende der Illusionen

Der am 27. September von Aserbaidschan zur Eroberung Berg-Karabachs eröffnete Krieg wurde nach 44 Tagen schwerer Kämpfe – zumindest vorläufig – durch das Abkommen vom 9. November beendet. Die russische Regierung hatte frühzeitig versucht, eine Feuerpause zu vermitteln: Am 9. Oktober wurde in Moskau nach elf Stunden Verhandlungen eine „humanitäre … Weiterlesen …

Hollywood

Türkische Geschichte und türkische Geschichten

Die Aufgabe der Geschichtswissenschaft besteht darin, anhand gesicherter Quellen die Geschichte zu erforschen, sie darzustellen und kritisch zu deuten. Oft wird sie aber staatlich kontrolliert und dient eher dazu, die Geschichte so darzustellen und zu interpretieren, wie es der Regierung nützlich erscheint. Mustafa Kemal Pascha gründete nicht nur die Republik … Weiterlesen …

Toros Sarian

Deutschlands Aufrüstung verbrecherischer Staaten sollte mit einem Boykott deutscher Waren entgegnet werden

In ihrer Regierungserklärung am 21. März kritisierte Merkel mit ungewohnter Deutlichkeit die türkische Invasion in Afrin, es sei „inakzeptabel, was ins Afrin passiert“ und die deutsche Regierung verurteile es „auf das Schärfste“. Heiko Maas ging in seiner ersten Rede als Außenminister ebenfalls auf die türkische Invasion ein und warnte vor … Weiterlesen …

Schuldig und sorgenfrei

Schuldig und sorgenfrei

Am 100. Jahrestag des Völkermords an den Armenier_innen wird auch in Deutschland wieder über dieses Verbrechen diskutiert. Im Bundestag wird am 24. April eine Debatte stattfinden; vorgesehen ist dafür eine Stunde; mehr soll den Abgeordneten an einem Freitagnachmittag nicht zugemutet werden. Vor zehn Jahren bedauerte der Bundestag in einem Beschluss … Weiterlesen …

Armenien

Hintergründe und Folgen eines von Deutschland finanzierten Versöhnungsprojekts

Im Plenum des Bundestags wurde im April 2005 über ein Thema debattiert, das in Deutschland lange Zeit verdrängt worden war: Der Genozid an den Armeniern im Osmanischen Reich. Der damalige Bundestags-Vizepräsident Norbert Lammert beendete die Debatte mit den Worten, die Abgeordneten seien ihrer „Aufgabe als Vertretung des deutschen Volkes und … Weiterlesen …

Parajanov

Die Türkei – verbrecherischer Staat oder Demokratie?

Die Bedeutung der Türkei hat in den vergangen Jahren beachtlich zugenommen: Sie ist Mitglied im UN-Sicherheitsrat geworden, gehört der G-20 an, in der die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer vertreten sind, und führt seit 2005 Beitrittsverhandlungen mit der EU. Von einem Staat, dessen Gründer sich an Europa orientierten und der seit … Weiterlesen …

Armenia

„Unrühmliche Rolle“ Teil 2: Deutschland erkennt den Völkermord an den Armeniernnicht an

Als im Juni 2005 der Bundestag einstimmig einen gemeinsamen Antrag der CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne/Bündnis 90 annahm, betrachteten viele Armenier dies als die lange erwartete Anerkennung des Völkermords an den Armeniern im Osmanischen Reich. Der Bundestag „beklagt die Taten der jungtürkischen Regierung des Osmanischen Reiches, die zur fast vollständigen … Weiterlesen …

Yerevan

Die Türkei auf dem Weg nach Europa und die Armenier Europas auf dem Weg in die politische Bedeutungslosigkeit

Bei den kürzlich durchgeführten Wahlen zum Europäischen Parlament gab es nur eine geringe Wahlbeteiligung. Vielleicht lag es daran, dass die Bedeutung des Europäischen Parlaments von den Bürgern nicht als besonders wichtig betrachtet wird. Für die Armenier – aber auch für die türkische Regierung – sind die Beschlüsse des Europäischen Parlaments nicht unwichtig. Jedes Jahr werden mit Spannung der Türkei-Fortschrittsbericht und die Stellungnahme des Europäischen Parlaments dazu erwartet. Für die Armenier geht es um die Frage, ob der Genozid anerkannt und die Leugnungspolitik der Türkei verurteilt wird. Die Türkei versucht dies zu verhindern. Das Europäische Parlament ist gewissermaßen das Feld, wo Armenier und die Türkei um Einfluss kämpfen.

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Glendale

Über die Notwendigkeit seinen Nachbarn zu kennen

Seit Monaten wird in den Medien über eine Normalisierung der Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien, sowie der Öffnung der Grenze spekuliert. In den türkischen und armenischen Medien werden in Analysen und Kommentaren sehr unterschiedliche Meinungen vertreten. Auffallend ist, dass es sehr viele widersprüchliche Meldungen und Meinungen gibt. Es ist angesichts dieser Lage äußerst schwierig eine Prognose anzustellen, wohin die Verhandlungen führen werden, ob die Grenze wirklich geöffnet wird und ob die beiden Staaten in Kürze diplomatische Beziehungen aufnehmen werden.

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Abkhazia

Die anti-armenische Politik der Türkei im Süd-Kaukasus 1918-2008

Bei der Diskussion um eine Lösung des Konflikts um Berg-Karabach wird meistens übersehen, dass die Türkei im Hintergrund einen großen Einfluss auf die Politik der Regierung in Baku ausübt. Ein Blick auf die Geschichte des Süd-Kaukasus in den Jahren des 1. Weltkriegs zeigt, dass die heutige Türkei dort mehr oder weniger die anti-armenische Politik fortsetzt, die bereits die damalige jungtürkische Regierung betrieben hat.

Mit dem türkischen Vormarsch in Süd-Kaukasien im Sommer 1918 waren die Armenier im Süd-Kaukasus derselben Vernichtungspolitik ausgesetzt, wie zuvor die Armenier im Osmanischen Reich. Der georgische Exilpolitiker Matschabelli, berichtete am 10. April 1918 an das deutsche Auswärtige Amt, die Türkei hätte „fest beschlossen, mit Hilfe der mohammedanischen Stämme des Kaukasus diese Nation auszurotten“. Auch der bayrische General von Lossow, ein glühender Vertreter des deutschen Imperialismus und Zeuge der türkischen Expansionspolitik im Kaukasus, schrieb, dass diese darauf gerichtet sei, „die Kaukasusländer auszusaugen und die Armenier auszurotten“. Die türkischen Truppen, die damals bis nach Baku vordrangen, verübten dort gemeinsam mit ihren aserbaidschanischen Verbündeten ein schreckliches Massaker unter der armenischen Bevölkerung.

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Antranik Ozanian

24. April: Die Türkei muss den Völkermord anerkennen – die Internationale Staatengemeinschaft muss neue Völkermorde verhindern

Seit dem Völkermord an den Armeniern sind über 90 Jahre vergangen und in dieser Zeit wurde die Menschheit leider immer wieder Zeuge von solchen Verbrechen. Auch im 21. Jahrhundert stehen in verschiedenen Teilen der Welt Völker am Rande der totalen Ausrottung oder werden gewaltsam aus ihrer ursprünglichen Heimat vertrieben. Dem Völkermord in Ruanda folgte der Völkermord im Sudan. Inzwischen spielt sich auch im Irak eine Tragödie, über die leider nur sehr wenig berichtet wird: In Mesopotamien, eine der Wiegen der Zivilisation, sind die Reste der dort noch lebenden christlichen Völker und die Religionsgemeinschaft der Yezidi einem wachsenden Terror ausgesetzt. All dies geschieht unter den Augen der USA und ihrer Verbündeten, die dort einmarschiert sind, um Demokratie und Menschenrechte durchzusetzen.

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